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Tipps und Tricks zu Websites und WordPress

Farbpsychologie im Webdesign

Zuletzt aktualisiert: 16.06.2025

Bastian Groth

Dipl.-Inform. &
Webdesigner

In diesem Beitrag lernst du, was Farbpsychologie ist, insbesondere, wenn es um das Thema Webdesign geht. Du erfährst, wie über die Auswahl der richtiger Farben den Erfolg deiner Website verändern und die Botschaft deiner Website unterstreichen und verstärken kannst. 

 

Das Wichtigste in Kürze

  • WordPress ist ein populäres Content-Management-System, mit dem man eine Website erstellen kann.
  • Ein Vorteil von WordPress ist seine Vielseitigkeit und Flexibilität.
  • Durch das Theme und die Plugins beeinflusst man das Erscheinungsbild und die Funktionalität der Website.
  • „Content is King“, das ist bei Websites, die mit WordPress gemacht werden, nicht anders.
  • SEO, Sicherheit und Wartung sind wichtige Grundpfeiler beim Arbeiten mit WordPress.

 

 Einleitung

 

Du möchtest, dass deine Website schick und ansprechend aussieht. Und Farben können dafür sorgen , das eine Website sich von anderen Websites unterscheidet und abhebt, na klar! Aber wusstest du, das du mit deiner Farbauswahl auch direkt die Emotionen der Besucher deiner Website beeinflussen kannst? Die Farbpsychologie kann nahezu jeden Aspekt deiner Website unterstützen und dich dem Ziel, den du mit ihr verfolgst näher bringen. Bei der Erstellung deiner Website solltest du also die Wirkung der Farben nicht außer acht lassen

Grundlagen der Farbpsychologie

 

Was ist Farbpsychologie und wie beeinflusst sie menschliches Verhalten?

Farbpsychologie ist die Lehre von der Wirkung von Farben auf unsere Emotionen, unser Verhalten und unsere Entscheidungen. Es ist ein faszinierendes Feld, das untersucht, wie verschiedene Farbtöne und Farbkombinationen unbewusste Reaktionen in uns auslösen können. Im Kontext des Webdesigns bedeutet dies, dass die Farbwahl einer Website weit mehr ist als nur eine Frage des Geschmacks. Sie kann beeinflussen, wie Besucher eine Marke wahrnehmen, wie lange sie auf einer Seite verweilen, welche Handlungen sie ausführen und sogar, ob sie sich wohl und vertrauensvoll fühlen. Ein tiefes Verständnis der Farbpsychologie ermöglicht es uns, Webseiten gezielt so zu gestalten, dass sie die gewünschten Emotionen hervorrufen und die Nutzerinteraktion optimieren.

 

Der Farbkreis und die Einteilung der Farben

Der klassische Farbkreis nach Johannes Itten ist ein weit verbreitetes Modell zur Anordnung der Farben und ihrer Beziehungen zueinander. Er basiert auf zwölf Farben, die in drei Kategorien eingeteilt werden.

Primärfarben (Farben erster Ordnung)

Rot, Gelb und Blau. Diese Farben können nicht durch Mischen anderer Farben erzeugt werden und bilden die Grundlage für alle anderen Farben. Im Farbkreis bilden sie ein gleichseitiges Dreieck im Zentrum.

Sekundärfarben (Farben zweiter Ordnung)

Grün, Orange und Violett. Sie entstehen durch das Mischen jeweils zweier Primärfarben. Im Farbkreis liegen sie zwischen den Primärfarben.

Tertiärfarben (Farben dritter Ordnung)

Diese sechs Farben entstehen durch das Mischen einer Primärfarbe mit einer benachbarten Sekundärfarbe. Beispiele sind Rot-Orange, Gelb-Grün, Blau-Violett usw. Sie liegen im äußeren Ring des Farbkreises.

Der erste Farbkreis

Der erste Farbkreis wurde im Jahr 1666 von Sir Isaac Newton entwickelt. Er entdeckte, dass weißes Licht beim Durchgang durch ein Prisma in ein Farbspektrum zerlegt wird und ordnete diese Farben in einem Kreis an.

Aus dem Farbkreis ergeben sich weitere Zusammenhänge der Farben, die du zur Erstellung deiner Farbpalette nutzen kannst.

Komplementärfarben

Farben, die sich im Farbkreis gegenüberliegen (z.B. Rot und Grün, Gelb und Violett, Blau und Orange). Sie erzeugen einen starken Kontrast und können, wenn zusammen verwendet, die Intensität beider Farben verstärken.

Analoge Farben

Farben, die im Farbkreis nebeneinander liegen (z.B. Gelb, Gelb-Grün und Grün). Sie erzeugen harmonische und ruhige Farbschemata.

Farbkreis

Die emotionale Wirkung der Farben

Wie schon zuvor angesprochen reagieren Menschen mit Emotionen auf wahrgenommene Farben. Dies hat zu einem gewissen Teil angeborene biologische bzw. evolutionäre Gründe. Bestes Beispiel ist die Farbe Rot, die oft mit Gefahr assoziiert wird. Höchstwahrscheinlich liegt das daran, das der Mensch schon seit jeher Angst vor Feuer hat, da es lebensgefährlich sein kann. Auch der Umstand, das Blut eine tief rote Farbe hat, könnte dazu beigetragen haben, da größere Mengen Blut immer auf eine Gefahr für das Leben hindeuten. Diese Assoziationen sind oft bei allen Menschen gleich, unabhängig von anderen Einflussfaktoren, wie Kultur und Geschlecht.

Andere emotionale Reaktionen auf Farben sind kulturell bedingt oder erlernt. In manchen Kulturen steht Weiß beispielsweise für Reinheit und Frieden, während andere Kulturen damit Trauer verbinden. Andere emotionale Verbindungen entstehen durch unsere Erziehung oder durch Erfahrungen. So werden viele Mädchen schon in jungen Jahren an eine rosa/pinke Ausstattung gewöhnt, währen Jungs dagegen oft in einer Welt mit Blautönen aufwachsen. Diese Gewöhnung bleibt oft bis in das Erwachsenenalter erhalten und bestimmt daher noch manchmal die Garderobenauswahl vieler Menschen.

Aber mit welchen Emotionen sind die Farben nun häufig assoziiert?

Rot strahlt Energie, Leidenschaft und Dringlichkeit aus, ideal für Aufmerksamkeit und Handlungsaufforderungen.

Gelb vermittelt Optimismus, Freude und manchmal auch Warnung.

Blau hingegen steht für Vertrauen, Ruhe und Seriosität, was es zur beliebten Wahl für Unternehmen macht.

Grün, eine Mischung aus Gelb und Blau, symbolisiert Natur, Wachstum und Gesundheit.

Orange, aus Rot und Gelb, vereint Energie mit Fröhlichkeit und wird oft mit Enthusiasmus assoziiert.

Violett, aus Rot und Blau, strahlt Kreativität, Luxus und manchmal auch Spiritualität aus.

Rot macht hungrig

Rote Lebensmittel machen Appetit. Das haben Neurowissenschaftler herausgefunden.* Allerdings zeigt eine andere Studie, dass von rotem Geschirr weniger gegessen wird.**

Farben im Webdesign

 

Wie Farben die Benutzererfahrung (UX) beeinflussen

Farben sind für die Benutzererfahrung auf deiner Website sehr wichtig. Sie beeinflussen maßgeblich, wie sich Besucher auf deiner Website fühlen und wie sie mit ihr interagieren. Die richtige Farbwahl kann die Navigation intuitiver gestalten, wichtige Elemente hervorheben und die Lesbarkeit verbessern. Harmonische Farbschemata schaffen eine angenehme und vertrauensvolle Atmosphäre, während unpassende oder grelle Farben abschreckend wirken und die Benutzerfreundlichkeit negativ beeinflussen können.

Die Bedeutung von Farbpaletten und Farbkombinationen

Einzelne Farben können die Emotionen deiner Websitebesucher also beeinflussen. Mit einer einzelnen Farbe wirst du aber natürlich im Webdesign nicht weit kommen. Entscheidend ist also, welche Farben du kombinierst, um deine Ziele zu erreichen. Aber welche Kriterien solltest du für diese Auswahl beachten? Hier gibt es sehr viele Ansätze und Möglichkeiten und allein du entscheidest, wie du vorgehen möchtest. Es macht keinen Sinne hier nur hoch-wissenschaftlich vorzugehen und am Ende eine Farbpalette zu haben, die dir selber nicht zusagt. Denn gerade wenn du ein Solopreneur oder Freelancer bist, geht es auch um deine eigenes personal Branding, das eng mit deiner Persönlichkeit verknüpft ist. Ein gutes Bauchgefühl gehört dann auch dazu.

Die Wirkung die eine Farbe auf den Betrachter hat, habe ich schon weiter oben angesprochen, ebenso die Stellung der Farben im Farbkreis (Komplementärfarben = Kontrast, Analoge Farben = Harmonie).

Gestaltung von Website-Elementen

Nun besteht eine Website auch mehreren Elementen. Zum einen gibt es den Text mit dem dazu gehörenden Hintergrund, zum anderen sind grafische Elemente, wie Schaubilder und Fotos zu finden. Einen besonderen Stellenwert haben „CTA’s“ (Call to Action), die wichtigen Handlungsaufrufe, denn sicherlich wird es dir nicht viel bringen, wenn nicht früher oder später einer deiner Besucher in irgendeiner Form eine Handlung auf deiner Website durchführt (Kontakt aufnehmen, für einen Newsletter anmelden, ein Produkt kaufen, etc.).

Alle Elemente wollen mit einer Farbe versehen werden, die ihrem Zweck dienlich ist. Text und Hintergrund sollten einen gewissen Kontrast zueinander haben, damit die Lesbarkeit gegeben ist. CTA’s sollen, in welcher Form auch immer, dem Besucher auffallen. Hier ist das richtige Konzept zu finden, das dich deinem Ziel, das du mit deiner Website verfolgst, näher bringt.

Barrierefreiheit

Bei den Überlegungen zum vorherigen Punkt sollte eine Betrachtung nicht zu kurz kommen. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen, wie Farbenblindheit, sollen die Möglichkeit haben, die Inhalte deiner Website zu erleben. Dazu gehört zum Einen der schon zuvor erwähnte Kontrast, aber auch eine generell durchdachte Farbwahl.

Farben beeinflussen die wahrgenommene Geschwindigkeit

Helle Farben können eine Website schneller wirken lassen, während dunkle Farben eher ein Gefühl von Langsamkeit und Eleganz vermitteln können.

Wie finde ich meine Farben

 

Beachte den Kontext

Wie ich schon unter „Die emotionale Wirkung der Farben“ schrieb, sind Farben für sich alleine genommen, wenig aussagekräftig. Vor allem die emotionale Wirkung hängt von vielen Faktoren, allem voran von der Zielgruppe, ab. Für die eine Zielgruppe kann eine Farbe mit völlig anderen Werten assoziiert sein, als für eine andere. Du musst also zum einen überlegen, welche Botschaft du übermitteln möchtest, welches Ziel zu verfolgst und welche Menschen du ansprichst. Davon hängt ab, welches Farben du wählen solltest für deine Website. Das klingt kompliziert? Es gibt ein paar Eckpunkte, die dir den Weg weisen können.

 

Best practice – Das solltest du beachten

Wie zuvor schon angesprochen, ist die Abstimmung deiner Farbpalette auf deine Zielgruppe sehr wichtig. Analysiere genau, welche Wirkung du erzielen möchtest und welche Farbe(n) auf deine Zielgruppe dafür am geeignetsten ist.

Am Ende ist es wichtig, dass die gewählten Farben auch deine Marke unterstützen. Wenn es sich dabei um eine Personenmarke (dein Personal Branding) handelt, heißt das, dass die Farben auch zu deiner Persönlichkeit passen müssen und dass du sich mit ihnen identifizieren können solltest. Ich kann dir nur empfehlen auch bei der Farbwahl du selbst zu sein und das ganze nicht zu wissenschaftlich anzugehen. Dein Bauchgefühl sollte in diesem Bezug auf jeden Fall stimmen.

Auch die Kombination deiner Farben ist wichtig, wie ich weiter oben auch schon ausgeführt habe. Hierfür gibt es aber allerlei Helferlein im Internet, die dir die Möglichkeiten herumzuexperimentieren und so Stück für Stück deiner Farbpalette näherzukommen. Eines dieser Tools ist ColorSpace [Externer Link]: Hier gibst du eine Startfarbe ein, und lässt dir dazu verschiedene Farbpaletten generieren. So gewinnt man schon einmal eine Idee, wo die Reise hingehen könnte.

Zudem ist es mittlerweile gängige Praxis auch in Bezug auf die Farbwahl auf Menschen zu achten, die Beeinträchtigungen bei der Wahrnehmung von Farben haben. Achte also auf den Kontrast und die Lesbarkeit und meide Farbkombinationen, die in diesem Zusammenhang problematisch sein können.

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